Berufsverband der
Gebärdensprachdolmetscher/-innen
in Norddeutschland (BGN) e.V.

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Was machen Dolmetscher/innen?

Dolmetscher/innen müssen die Fähigkeit besitzen, in zwei Sprachen gleichzeitig zu denken. Diese Fähigkeit der Simultanität muss trainiert werden und sieht, vereinfacht beschrieben, folgendermaßen aus:

Der/die Dolmetscher/in nimmt eine Nachricht, die in einer Sprache (Ausgangssprache) mitgeteilt wird, auf. Diese Nachricht wird auf ihren Inhalt und ihre Bedeutung hin analysiert und entsprechend in die andere Sprache (Zielsprache) übertragen. Dabei müssen für eine korrekte Übertragung neben Inhalt und Bedeutung auch andere sprachliche Elemente, wie z. B. der Stil, mit berücksichtigt werden. Alle drei Schritte laufen parallel ab, da während der Übertragung in die Zielsprache bereits neue Informationen in der Ausgangssprache aufgenommen und verarbeitet werden müssen. Auch wenn die Dolmetscher/innen über ein hohes Maß an erlernter Gedächtnisfertigkeit verfügen, erfordert dieser Prozess ein enormes Maß an Konzentration, so dass ein zeitlich unbegrenztes Dolmetschen nicht möglich ist. Je nach Auftragsart und ‑länge sind daher häufig mehr als nur ein/e Dolmetscher/in erforderlich. Da diese Dolmetscher/innen im Team arbeiten und sich mittels spezieller Techniken gegenseitig unterstützen müssen, ist auch hierfür ein spezielles Training erforderlich.

Eine gute Verdolmetschung setzt natürlich voraus, dass der/die Dolmetscher/in alles versteht, was in der Ausgangssprache geäußert wird. Eine gute inhaltliche Vorbereitung auf jede zu dolmetschende Situation ist daher ebenso unumgänglich wie eine überdurchschnittliche sprachliche Kompetenz sowohl in der Ausgangs- als auch der Zielsprache.

Vertiefende Literatur:

2001-08-28 zur Startseite

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